Diego, Du warst ein ganz besonderer Hund...

Nachruf von seinem Pflegefrauchen:

„Mein liebster Diego,

erinnerst Du Dich noch, wie Du im Mai zu mir kamst?

Unser Start war ein wenig holprig, aber schnell hast Du gemerkt, dass Du jetzt bei mir zu Hause bist und wir haben unseren ganz eigenen Weg der Verständigung gefunden. Du wurdest mein Schatten, egal in welchen Raum ich ging, du folgtest mir.

Egal welchen Schrank oder welche Schublade ich aufmachte, Du musstest mit hineinschauen. Am liebsten hattest Du die Socken Schublade, da hast Du Dir immer ein paar geklaut und als Trophäe in Dein Körbchen geschleppt.

Du warst immer der erste Hund, der mich begrüßte, wenn ich nach Hause kam und Du sprangst von einem Bein aufs andere.

Mit Deiner lustigen Art hast Du das halbe Dorf verzaubert, auch wenn Dich keiner streicheln durfte. Sie alle nahmen Anteil an Deinem Schicksal und freuten sich zu sehen, wie Du aufblühst. Du liebtest Deine Runden ums Dorf, besonders wenn wir bei der Nachbarin mit den leckeren Keksen vorbeikamen oder wir Deine neuen Hundekumpels trafen.

Ich weiß noch, wie mein Herz hüpfte, als ich Dich das erste Mal nach 7 Wochen anfassen durfte. Ein Schmusehund wurdest du natürlich nicht, aber ab und zu ein kurzer Krauler war okay.

In letzter Zeit hast Du Dich auch immer wieder an meinen Beinen vorbeigedrückt oder Dein Köpfchen an mir gerieben und mit mir um meinen Schal gekämpft, während ich mir die Schuhe anzog.

Ich hätte mir soviel mehr Zeit für Dich gewünscht und war so gespannt, was Du Dir als Nächstes ausdenkst, denn Du hast mir so oft ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Aber leider kam es anders. Weihnachten wirkten die Schmerzmittel nicht mehr und Deine Atemnot kam zurück, die mit der Sommerhitze verschwunden war.

Wir waren noch mehrmals beim Tierarzt und er versuchte Dir zu helfen, soweit es ohne Untersuchung ging, denn anfassen durfte er Dich ja nicht. Aber am Montag verschlechterte sich Dein Zustand so schnell und so rapide, dass ich diese schwere Entscheidung für Dich treffen musste. Du schliefst in meinem Arm ein und bekamst Deine Flügel.