Bolo – Vom Pflegehund zum Familienmitglied
Veröffentlicht am

Bolo – Vom Pflegehund zum Familienmitglied

Bolo, Jack Russel Terrier, männlich, geboren geschätzt im Januar 2023 mit einer Schulterhöhe von etwa 30cm, Aufenthaltsort Spanien.

Bolo – Vom Pflegehund zum FamilienmitgliedSo hieß es in seiner Anzeige, die wir Anfang 2023 auf der Seite der SALVA Hundehilfe entdeckten. Zuvor hatten wir in einem Beitrag auf Ebay Kleinanzeigen vom erneuten Ausnahmezustand im Tierheim gelesen und wir wussten: Wir müssen etwas unternehmen! Wir müssen helfen!

Doch wer ist überhaupt „wir“? Wir, das sind mein Partner Malte (23 Jahre) und ich, Charlotte (21 Jahre). Aufgrund unseres Alters hatten wir noch nie einen eignen Hund. Darüber hinaus sind wir auch zu dem Zeitpunkt gerade erst seit sechs Monaten zusammengezogen gewesen. Von Anfang an waren wir uns jedoch einig: es ist wie so häufig, viele sagen sie würden helfen wollen, tun dies dann aber nicht. Wir wollten das ändern, denn nur durch Worte würde ein notdürftiger Hund aus Spanien nicht seinen Weg zu uns nach Deutschland finden. Zunächst haben wir uns dazu entschieden, einem Hund als Pflegestelle eine Chance auf ein neues Leben zu ermöglichen.

Doch wo fängt man eigentlich an? Auf der Seite der SALVA Hundehilfe haben wir uns belesen, welche Aufgaben eine Pflegestelle übernimmt, was dafür gegeben sein muss und wie wir uns darauf ‚bewerben‘ können. Und vor allem sind wir vor der ersten Kontaktaufnahme mit einer freiwilligen Mitarbeiterin des Vereins noch einmal tief in uns gegangen. Können wir einem Hund eine Pflegestelle bieten? Sind wir bereit Geld, aber vor allem Zeit in eine kleine Fellnase zu investieren? Und für uns ganz wichtig: Kann eine kleine Fellnase auf unbestimmte Zeit bei uns bleiben, sollte sie nicht zeitnah in Deutschland adoptiert werden?

Bolo – Vom Pflegehund zum FamilienmitgliedNachdem wir alle Fragen für uns mit einem klaren ‚Ja‘ beantwortet haben, füllten wir die Selbstauskunft aus und bewarben uns für Bolo. Bolo, unser kleiner Jack Russel Terrier, sah auf dem Video recht verschüchtert und ängstlich aus und wir wollten gerade so einer Fellnase die Chance auf Sicherheit und Geborgenheit bieten. Daraufhin hat sich die liebe Saskia bei mir gemeldet.

Saskia ist die zuständige Vermittlerin für Bolo gewesen. Bei einem ausgiebigem Telefonat konnte ich dann alle offenen Fragen klären, bekam den Ablauf einer Pflegestelle erklärt und vor allem eins: ein ganz tolles Gefühl von Sicherheit. Saskia hat sich super viel Zeit für mich genommen, ist geduldig auf jede Frage eingegangen und hat mir letztendlich die letzten Bedenken und Sorgen genommen. Ich bin sehr dankbar, so eine wundervolle Vermittlerin für Bolo gehabt zu haben!

Zuletzt folgte dann eine Vorkontrolle bei uns zuhause. Dabei kommt ein freiwilliges Mitglied des Vereins und verschafft sich einen Überblick, ob alle in der Selbstauskunft getroffenen Angaben wahrheitsgetreu sind. Zu uns kam die liebe Ulrike, mit der wir uns auf Anhieb gut verstanden und auch heute noch im Kontakt stehen. Wir haben ein super nettes Gespräch geführt, uns darüber ausgetauscht wie es ist, eine Pflegestelle zu sein und ich kann auch von der Vorkontrolle nur positiv berichten!

Nachdem Selbstauskunft, Telefonat und Vorkontrolle positiv ausfielen, haben wir die Zusage bekommen, dass wir Bolo als Pflegehund bekommen werden. Daraufhin haben wir dies unserem Vermieter gemeldet und zugleich dadurch eine schriftliche Erlaubnis zur Hundehaltung in unserer Wohnung erhalten. Da wir gar keine Ausstattung für einen Hund hatten ging es dann auch noch shoppen. Näpfe, Körbchen, Spielzeug, Leckerlies, Hundefutter, zwei Leinen, ein Sicherheitsgeschirr, ein Halsband und noch ein paar Kleinigkeiten. Seid da wirklich unbesorgt! – Es gibt Hundeaustattung wirklich für jedes Budget, ob neu oder second hand, ob Marke oder günstigere Modelle.

Zuletzt haben wir uns noch mit Saskia abgestimmt, wann ein Transporter aus Spanien Hunde in unsere Nähe bringt. In den Tagen vor Bolo’s Ankunft haben wir alles für ihn hergerichtet, noch einmal kontrolliert, dass wir alles Nötige haben und Morosche Karottensuppe gekocht. Dies war ein super Tipp von Saskia, da es neu ankommenden Hunden mit möglichen Magenbeschwerden helfen kann. Wir haben sie in der ersten Woche täglich gefüttert, um Bolo’s Verdauung bei der drastischen Futterumstellung und nach dem Stress der Anreise zu unterstützen. Rezepte dazu findet man ganz einfach online.

Am 27.04.2024 haben wir dann Bolo ganz nervös und aufgeregt aus Hannover abgeholt und mit zu uns nach Hause gebracht. Und was soll ich sagen? Ein Jahr später ist unser kleiner Schatz längst nicht mehr Pflegehund, sondern Familienmitglied geworden. Wir haben unseren kleinen Jack Russel Terrier adoptiert und sind jeden Tag aufs Neue für diese Entscheidung dankbar. Dankbar, für unser Familienmitglied und dankbar für alle, die das möglich gemacht haben. Alle Helfer vor Ort, in Deutschland, Saskia und Ulrike – DANKE für Eure Arbeit und Eure Unterstützung!

Ich möchte Dich hiermit dazu ermutigen einer Fellnase die Chance auf ein neues Leben zu ermöglichen. Trau Dich – Werde Pflegestelle!

Bolo, Jack Russel Terrier, verschmust, lehrwillig, verspielt, Kinder lieb, Familienhund, Aufenthaltsort Deutschland.