Kalle war ein Mischlingsrüde, der schon lange als Streuner auf der Straße lebte.
Der Winter hatte Einzug in seine Stadt genommen und es war bitter kalt geworden. Kalle fror und er war hungrig. Keiner seiner bekannten Rückzugsorte gaben ihm Schutz vor dem eisigen Wind. Schneeflocken rieselten vom Himmel herab.
Es war der Tag vor Heiligabend…
Mit hängendem Kopf trotte Kalle die Straße hinunter. Überall leuchteten Lichter und es roch so gut. Sein Magen knurrte und er fühlte sich sehr einsam. Tränen vermischten sich mit den Schneeflocken und sie gefroren gemeinsam zu kleinen Eiszapfen in seinem Gesicht. Einen kurzen Moment stellte Kalle sich vor, wie schön es doch wäre, wenn er zusammengerollt in einem warmen und weichen Körbchen bei SEINEN Menschen in einem Zuhause liegen dürfte. Eine Familie, die ihn liebend und umsorgend auf Händen tragen würde. Ein warmes Zimmer, ein prasselnder Kamin und ein wunderschöner Weihnachtsbaum, der in voller Schönheit erstrahlte, um die Herzen zu erfreuen. Liebende Hände, die ihn sanft über sein Köpfchen streichelten und ihm seine Lieblingswurst als Geschenk überreichten.
Kalle schüttelt sich kurz und schaut in die langsam nähernde Dunkelheit. Menschen eilten an ihm vorbei und scheuchten ihn mit herzlosen Worten und Fußtritten davon. Kalle versuchte sich ganz klein zu machen und duckte sich traurig weg. Und dann war da diese sanfte und lockende Stimme, die ihn ansprach, wie aus dem Nichts. Kalle zögerte – zu oft hatte er schlechte Erfahrungen mit Menschen machen müssen. Auf Distanz schaute er in die Richtung der warmen Stimme und er sah einen Menschen, der sich auf den kalten Boden gesetzt hatte und ihm etwas zu Essen hinhielt. Kalle hatte Hunger und vorsichtig näherte er sich dem Menschen. Es passierte nichts… Kalle nahm all seinen Mut zusammen und nahm das ihm gereichte Essen vorsichtig entgegen. Der Mensch hatte seinen warmen Mantel ausgezogen und legte Kalle diesen um seinen frierenden Körper. So saßen Mensch und Hund ruhig nebeneinander und Kalle kuschelte sich eng an den Menschen und schloss seine Augen. Er fühlte sich getragen von Wärme und Geborgenheit. Und leise rieselte der Schnee…
Heiligabend…
Als Kalle erwachte lag er in einem weichen und warmen Körbchen. Er sah einen wunderschönen Tannenbaum und es duftete nach leckerem Essen. Holz prasselte im Kamin und eine wohlige Wärme umhüllte Kalle. Da war die Hand, die ihm sanft über sein Köpfchen streichelte. Sein Napf war gefüllt und sein Bäuchlein auch. Kalle hatte SEIN Zuhause gefunden und er war so glücklich wie nie zuvor in seinem Leben.
Kalle steht für all unsere Schützlinge im In- und Ausland, die unserer gemeinsamen Unterstützung bedürfen.
Wir sind unendlich dankbar für Eure Liebe für die Hunde, Eure unermüdliche Unterstützung und Euer Vertrauen!
Wir wünschen Euch eine schöne, friedliche und entspannte Advents- und Weihnachtszeit mit glücklichen Tieren und Menschen.
Euer Team des SALVA Hundehilfe e. V.