Rayo – ein Leben in Einsamkeit und Vernachlässigung

Wenn man sich vorstellt, dass Rayo sein bisheriges Leben womöglich nur angekettet verbracht hat, überkommt einen das Grauen. 4000 Tage Hunger, Durst, Kette, im Sommer Hitze, im Winter Kälte und Regen. Als einzigen Unterschlupf eine alte Tonne, über ihm der Baum, an dem seine Kette befestigt war. Rayo konnte zusammen mit zahlreichen anderen Tieren aus dieser schrecklichen Haltung befreit und beschlagnahmt werden. Nun befindet er sich in einem Zwinger in unserem Partnertierheim. Für einen Haushund schrecklich, für Rayo vielleicht ein kleines Paradies. Hier bekommt er womöglich zum ersten Mal in seinem Leben genug Futter und sauberes Wasser und er ist diese grässliche Kette los. Rayo ist abgemagert bis auf die Knochen, sein Körper ist voller Wunden und außerdem hat er Leishmaniose. Auch ansonsten wird sein Gesundheitszustand absolut ausbaufähig sein. Mit einiger Mühe und Fantasie erkennt man, was für ein wunderschöner Hund er werden kann.

In seinen Augen immer noch Zuversicht. Eine Pflegestelle für ihn finden – aussichtslos? Wir geben für dich die Hoffnung nicht auf, lieber Rayo. Irgendwo da draußen sind die Menschen, die dir helfen wollen, Menschen, die pflegen können und mögen. Menschen, die eine solche Aufgabe auf sich nehmen, um dir zu zeigen, dass du die schrecklichen Jahre überwinden, vielleicht sogar ein bisschen vergessen kannst. Rayo, du kannst noch schöne Jahre genießen, Gras unter den Pfoten spüren, Gerüche erschnüffeln, spazieren gehen – was du nie konntest – und einfach die Liebe von Menschen erfahren, nachdem du bisher wohl nur Verachtung kanntest.

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