Leonard – zwei Herzen schlagen in seiner Brust
Leonard ist Teil einer mehrköpfigen Welpenbande, die zusammen mit ihrer Mama in Spanien auf der Straße aufgegriffen wurde. Kein Ort für eine kleine Familie und so wurden sie allesamt erst einmal ins dortige Tierheim gebracht.
Inzwischen sind sie alle nach Deutschland ausgereist, wo sie nun prachtvolle Familienhunde werden wollen. Leonard ist derzeit zusammen mit einem seiner Brüder auf einer Pflegestelle und lernt dort jeden Tag dazu. Der junge Wilde braucht Menschen mit Hundeerfahrung. Einen Teil der wichtigsten Prägezeit hat er hinter Gittern verbracht und eine solche Erfahrung bleibt nicht immer ohne Spuren in einer kleinen Hundeseele. Auf der einen Seite ist Leonard ein echter Draufgänger, der wild mit anderen Hunden spielt und dabei dauernd deren Grenzen testet. Junghundtypisch hat er viel Quatsch und Unfug im Kopf (Kataloge schreddern, Löcher graben, Teppiche ankauen, Jacken auf Leckerlis in den Taschen untersuchen, die Katze erschrecken) Er kann sich aber auch gut und lange mit Kauknochen beschäftigen und ist sehr verspielt. Er rast wild und glücklich im Garten herum, und findet jeden Grashalm interessant.
Auf der anderen Seite ist Leonard anfänglich noch scheu und schüchtern und lässt sich noch nicht wirklich gerne anfassen. Auf seiner Pflegestelle trägt er eine Hausleine. Damit kann man ihn heranholen, inzwischen auch hochheben und streicheln, inzwischen kommt er ab und an auch ganz von selbst. Abnehmen von Spielzeug, Kauknochen ist kein Problem. Er tut das selber allerdings auch bei den anderen Hunden. Leckerlis nimmt er eifrig aus der Hand und hat gelernt zu warten, wann er an der Reihe ist. Spaziergänge mag er sehr, geht ordentlich an der Leine, reagiert auf Zuruf und Leckerli. Die anderen Hunde in der Pflegestelle geben ihm auf den Spaziergängen Sicherheit. Straßenlärm ist kein Problem, aber besonders gut gelaunt läuft er auf Feldern, Park und Wiesen oder im Wald. Wasser findet er klasse, Baden daher kein Problem, hier zeigen sich die Gene von Papa Wasserhund. Nachts schläft er gut und ruhig in seinem Kennel und Autofahren in der Hundebox klappt auch schon gut. Leonard ist also insgesamt auf dem richtigen Weg, hat aber noch eine Entwicklungsstrecke vor sich. Wer Leonard ein neues Zuhause geben möchte, sollte sich demnach nicht nur von seinem niedlichen Aussehen beeindrucken lassen, sondern sich im Klaren darüber sein, dass da einiges an Arbeit zu leisten ist.
Da er insgesamt so fröhlich und intelligent ist, wird er mit Geduld, Ruhe und Konsequenz schnelle Fortschritte machen. Auch jetzt ist er mit Hausleine und Stimme gut zu managen, auch wenn er sich nicht gern anfassen lässt, reagiert er und will keinen Ärger mit uns Menschen, wenn man sich allerdings umdreht, kann es sein, dass er dort weitermacht, wo man ihn unterbrochen hat, die Dackelmama hat also auch Spuren hinterlassen. Ein souveräner und keinesfalls devoter Ersthund, der sich von einem dreisten Jungspund nicht ins Bockshorn jagen lässt, wäre sicher hilfreich. Leonards Erziehung erfordert Geduld, Klarheit, Konsequenz und Liebe sowie die Fähigkeit, einen Hund „lesen“ zu können. In den richtigen Händen wird aus Leonard ein Traumhund werden, denn von seiner Rasseveranlagung her bringt er jede Menge gute Eigenschaften mit.
