Am 07.04.2022 ging es endlich los.
Zusammen mit 4 weiteren Mitgliedern von der SALVA Hundehilfe, machten wir uns auf den Weg nach Spanien, um zu sehen, wie unsere Schützlinge bis zur Adoption leben.
Von den Videos und Fotos, die wir von den Hunden bekommen, hat man bereits einen kleinen Einblick. Dies sind jedoch nur Momentaufnahmen und natürlich ist dann der Fokus auf den jeweiligen Hund gelegt. Die Geschehnisse im Hintergrund, der Tierheimalltag und vor allem die Menschen, die sich aufopferungsvoll um die Tiere kümmern, blieben verborgen. Daher war es an der Zeit, uns ein umfassendes Bild zu machen und, wenn auch nur für eine kurze Zeit, den Tierschützern vor Ort ein wenig helfend zur Seite zu stehen.
Nach unserer Ankunft im Tierheim ging es auch direkt los mit einem umfassenden Rundgang. Die
Ausmaße waren uns bis dahin nicht klar.
Zwinger um Zwinger schritten wir ab, von Schritt zu Schritt wurde der Kloß im Hals größer, die Augen füllten sich mit Tränen. Hunde, die freudig an die Gitter kamen und nach Zuwendung bettelten. Andere wiederum, die verängstig und mit traurigem Blick hinter ihrer Hütte hervorschauten.
Man kann nur erahnen, was diese armen Seelen vor ihrer Ankunft im Tierheim erlebt haben mussten.
Während wir alle Gebäude und Zwinger entlang gingen, trafen wir einige Mitarbeiter, die damit beschäftigt waren, die Hinterlassenschaften der Vierbeiner zu beseitigen und Futter und Wasser aufzufüllen. Immer mit einem netten Wort und einer liebevollen Geste für jede einzelne Notnase. Da
sahen wir auch, dass selbst die hervor kamen, die sich eben noch verängstigt in eine Ecke gekauert hatten, um die vertraute Person zu begrüßen. Um sich einen kurzen Moment menschlicher Nähe abzuholen.
Wir lernten im Laufe des Tages einige Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer kennen. Durch einen Mix aus drei Sprachen und mit viel Mimik und Gestik konnten wir diese wunderbaren Menschen kennenlernen. Auch die Liebe zu Tieren und die gleichen Tierschutzgedanken machten diese
Gespräche so wertvoll und angenehm.
In den nächsten Tagen waren wir jeden Tag im Tierheim La Linea. Viele Hunde, die im Tierheim abgegeben, davor angebunden oder in einer Kiste davor abgestellt wurden, galt es zu fotografieren und einzuschätzen. Wir holten sie kurz aus dem Zwinger, um etwas Zeit mit ihnen zu verbringen.
Viele der Hunde wussten nicht was mit ihnen geschieht. Manche einfach glücklich rauszukommen, um einmal etwas anderes zu sehen als Beton und Gitter und manche, die etwas überfordert reagierten. Hatten sie doch schon seit einer langen Zeit ihren Zwinger nicht verlassen.
Wir besuchten, während unseres Aufenthaltes, auch andere Tierheime und Einrichtungen, die mit der SALVA Hundehilfe zusammenarbeiten, um somit so vielen Tieren wie möglich zu helfen.
Das Tierheim in Los Barrios war eines davon. Auch hier schritten wir die überfüllten Zwinger ab, in denen auch viele Listenhunde saßen. Man schaut diesen armen Seelen in die Augen und weiß, dass deren Chance, aufgrund von behördlicher Richtlinien, noch geringer ist als die der anderen Hunde, auch wenn sie noch so lieb und freundlich sind.
Das Tierheim in Los Barrios vergisst diese tollen Hunde jedoch nicht und stellt sich der schweren Aufgabe auch für sie ein schönes Zuhause zu finden. In Ländern, in denen das noch möglich ist.
Am Ende eines jeden Tages, nach der dringend gebrauchten Dusche, kamen wir alle beim Abendessen noch einmal zusammen. Immer mit verschiedenen Tierschützern der unterschiedlichen Einrichtungen. Wir sprachen über Möglichkeiten, Erlebnisse und über die eine Sache, die wir alle gemeinsam hatten.
Die Liebe zum Hund und wie wertvoll es ist, jedes Hundeleben zu schützen.
Anke Henning