Niemals hätte ich gedacht, dass ich in ein Flugzeug steige und nach Spanien fliege, knapp 3 Stunden fliegen mit meiner Flugangst? NIEMALS! …oder doch?
Der Drang, meine Kollegen zu treffen, die Mitarbeiter vor Ort kennenzulernen und vor allem die Tiere zu sehen und zu spüren, genau diese Dinge ließen mich ins Flugzeug steigen.
Landung in Malaga und dann 1 ½ Stunde Fahrt bis ins Tierheim. Ich stand vor dem Tor, hörte die Hunde und schon war ich mittendrin.
Ich wurde sehr freundlich von den Mitarbeitern begrüßt, man fühlte sich sofort „angekommen“. Dann stand erst mal eine Führung an. Anca, unser „Spanienprofi“, hat mich durch die vielen Gänge mit den Zwingern geführt. Sobald man in einen Gang kam, haben die Hunde aufgedreht. Sie wurden laut, wild und versuchten unsere Aufmerksamkeit zu bekommen. Natürlich konnte ich nicht an den Hunden vorbei gehen, ohne meine Hände durch die Gitterstäbe zu stecken und einige zu streicheln.
Während der Führung durchs Tierheim war mein Kopf relativ leer oder zu voll, ich kann nicht mal ein Gefühl benennen. Zu viel auf einmal ist da auf mich eingeprasselt. All diese Eindrücke zu verinnerlichen und zu verarbeiten war da gar nicht so einfach.
Am Ende hat man aber doch immer das Gefühl der Hilflosigkeit. Man möchte überall und jedem helfen. Doch zu erkennen, dass man genau das nicht kann, ist das Schlimmste.
Geht man in die Zwinger und die Hunde stürmen auf Dich zu, freuen sich riesig, dass Du da bist, das zaubert einem dann doch mal ein Lächeln ins Gesicht. Leider auch Pfotenabdrücke gemischt mit Pippi und Kacka auf den Klamotten. Was man nicht alles in Kauf nimmt :-D.
Worauf ich mich auch gefreut habe, das Team Gibraltar kennenzulernen (Animal in need Foundation Gibraltar). Das Team Gibraltar hat sich gegründet, um Prodean und das Umland zu unterstützen. Unter anderem übernehmen sie Listenhunde von Prodean oder auch Los Barrios und vermitteln diese nach Finnland oder Schweden. So finden auch unsere Listis ein Zuhause ♥.
Es war superschön einige vom Team Gibraltar kennenzulernen. Was ich natürlich nicht unerwähnt lassen möchte, unsere kleine „Reisegruppe“. Anca und Olli habe ich vor dem Trip schon kurz kennen gelernt. Anna-Rachel und Anke direkt im Tierheim. Klar kennt man sich durch Whatsapp und Dutzende Sprachnachrichten, aber sich persönlich zu treffen und kennenzulernen ist etwas ganz anderes. In den 5 Tagen haben wir viele, viele Stunden zusammen verbracht und viele verschiedene emotionale Situationen überstanden. Es ist wirklich wichtig, dass man sich gegenseitig den Halt geben kann. Unsere gemeinsamen Essen am Abend waren immer sehr schön und amüsant. Obwohl alle sehr müde waren, gab es doch immer was zu lachen. Emotional, aufregend und schön – so war mein erster Besuch in La Linea.
Ich möchte einfach Danke sagen.
Das Team Tierheim Prodean: Ihr seid einfach tolle Menschen, jeden Tag tretet ihr an, kümmert Euch um die Reinigung der Zwinger, das Füttern der Tiere, medizinische Behandlungen, besorgt uns Infos, Videos und Bilder über die Vierbeiner und vor allem schenkt ihr den Vierbeiner für eine kurze Zeit etwas Liebe♥
Meine „Reisegruppe“: Anca, Olli, Anna-Rachel und Anke. Mit Euch durfte ich das erste Mal „La Linea“ kennenlernen, was meiner Meinung nach verbindet. Ich konnte durch Euch Kraft tanken und ihr habt mir den Halt gegeben, den ich gebraucht habe. Dafür bin ich Euch dankbar und ihr habt immer ein Plätzlein in meinem Herzen.
Team Gibraltar: Es war schön, dieses besondere Team kennenzulernen und einige Menschen in den Arm nehmen zu können, mit denen man sonst auch nur über Whatsapp schreibt.
Und natürlich Danke an alle anderen, die unser Tierheim Prodean in La Linea unterstützen!. Egal auf welche Weise.
Zusammen sind wir stark!
Sandra Herdel