Liebe Interessenten,
bei der Ansicht unserer Homepage ist Ihnen wahrscheinlich aufgefallen, dass wir für unsere Hunde eine „Schutzgebühr“ erheben. Für jemanden, der mit der Arbeit eines Tierschutzvereins noch nicht so vertraut ist, mag es merkwürdig wirken, dass man für einen Hund aus dem Tierschutz Geld bezahlen soll. Schließlich wollte den ja keiner mehr.
Daher möchten wir Ihnen hier einmal darlegen, wie diese Gebühren zustande kommen.
Die Schutzgebühr ist kein Kaufpreis. Und der Tierüberlassungsvertrag ist kein Kaufvertrag. Wir sind kein Verkäufer, der das Tier bei Nichtgefallen einfach zurücknimmt oder umtauscht. Bitte bedenken Sie dies vor der Anschaffung eines Lebewesens. Das Tier soll die nächsten Jahre bei Ihnen verbringen und Sie tragen die Verantwortung für sein Wohlbefinden.
Die Schutzgebühr ist eine Auslagenerstattung, um die Tierschutzarbeit finanzieren zu können.
Wir, das sind nicht nur die Aktiven, die sich auf unserer Seite vorstellen, sondern auch ein großes Netz aus Helfern und Helfershelfern, die ehrenamtlich einen großen Teil ihrer Freizeit nutzen, um den Hunden zu helfen. Denn Tierschutz ist zeit- und kostenintensiv. Unsere Hunde kommen sowohl aus Deutschland als auch aus dem Ausland. Vor allem im Falle einer Übernahme der Hunde aus dem Ausland zahlen wir nicht nur die Transportkosten, sondern auch die Kosten für den Tierarzt, der die Hunde ausreisefertig macht, was bedeutet, dass sie gechippt sind, einen EU-Pass (internationales Impf- und Reisedokument) und wenigstens eine Tollwut-Impfung bekommen, da dies Voraussetzung für die Einreise nach Deutschland ist. Meist wird zudem vor Ort auch die Grundimmunisierung durchgeführt. Wurden die Hunde bereits im Ausland kastriert, zahlen wir auch diese Kosten. Zudem bekommt das Tierheim vor Ort finanziellen Ausgleich, um die eigenen Rechnungen für Futter, Unterbringung und Tierarzt zu zahlen, denn diese Tierheime haben in der Regel große finanzielle Not.
Wie Sie sehen, kostet uns der Hund also schon, bevor er überhaupt bei uns ist, eine Menge Geld. In Deutschland angekommen, nimmt eine Pflegestelle den Hund bis zur endgültigen Vermittlung auf. Diese für uns so wichtigen Helfer tragen in der Regel die Futterkosten für den „Pflegi“, Tierarztkosten und Versicherungen zahlen jedoch wir. Ist der Hund längere Zeit auf der Pflegestelle, und wurde noch nicht grundimmunisiert, übernehmen wir die Grundimmunisierung, das heißt eine 2-fache Impfung, Wurmkuren, Floh-und Zeckenbehandlung, evtl. die Kastration und auch die außerplanmäßigen Tierarztkosten im Falle von Krankheit. Häufig übernehmen wir die Hunde in schlechtem Zustand, so dass sie erst einmal aufgepäppelt und medizinisch versorgt werden müssen. Dies gilt nicht nur für die Hunde aus dem Ausland, sondern auch für Hunde, die wir aus deutschen Haushalten übernehmen.
Sollte am Ende bei einem Hund von den Schutzgebühren mal etwas übrig sein, kommt es anderen hilfsbedürftigen Hunden zugute. Diese Hilfe ist vielgestaltig, kostet aber immer Geld. Zum Beispiel für:
- Die Übernahme von Tierarztkosten für plötzlich schwer oder chronisch erkrankte Hunde, deren Besitzer in finanzielle Not geraten sind, und dem Hund selbst nicht hätten helfen können.
- Die Übernahme von Kosten für Arzneimittel, die unsere Partnertierheime zur Behandlung der Tiere benötigen.
- Für aktive Vermittlungshilfe für Privatpersonen, die ihren Hund abgeben müssen.
- Für das Einholen eines Rates von einem Hundetrainer bei misshandelten oder traumatisierten Hunden.
- Schnelle Hilfe, Übernahme und Unterbringung von Hunden, die aufgrund von Krankheit und / oder Alter nicht im Tierheim oder bei ihren Besitzern bleiben können.
- Unterstützung von Kastrationsaktionen im Ausland, um das dortige Problem der unkontrollierten Vermehrung von Straßen- und Tierheimhunden zu begrenzen.
Wahrscheinlich ahnen Sie es schon- unsere Projekte lassen sich trotz der Schutzgebühren häufig kaum bezahlen. Daher stehen unsere Helfer regelmäßig auf Flohmärkten, um gespendete Sachen zu verkaufen, sammeln Sach- und Geldspenden und entwickeln Ideen für Produkte, die wir für unsere Hunde herstellen und verkaufen (Dekoration, Schlüsselanhänger, Schmuck, Halsbänder und vieles mehr … natürlich bei uns im Shop).
Wie Sie sehen, können wir jede Hilfe gut gebrauchen. Wir danken Ihnen sehr dafür, dass Sie einer armen Seele ein Zuhause geben wollen und hoffen, dass Sie nach Lesen dieses Textes unsere Arbeit etwas besser verstehen können und die Schutzgebühr für Ihr neues Familienmitglied gern bezahlen.
Noch eine kurze Anmerkung zum Begriff „Schutzgebühr“
Wir haben auf dieser Seite den Begriff „Schutzgebühr“ gewählt, um deutlich zu machen, dass Tierschutzarbeit und die verantwortungsvolle Vermittlung von Tieren Geld kostet.
Selbst wenn wir keinen Cent Geld ausgeben müssten, um unseren Hunden ein neues Zuhause schenken zu können, müssten wir zum Schutz des Hundes eine Gebühr erheben. Denn, würden wir unsere Hunde kostenlos an Dritte abgeben, könnten wir sie nicht davor schützen, dass sie dem kriminellen Hundehandel zum Opfer fallen. Denn finanzielle Not und kriminelle Energie führen nicht selten dazu, dass vor allem Rassehunde und junge Hunde von „Händlern“ billig eingekauft und dann mit maximalem Gewinn verkauft werden. Dies geschieht dann nur nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten, denn für einen Händler ist der Hund kein Lebewesen, sondern lediglich ein Stück Ware. Häufig werden diese Hunde bereits vom Händler schlecht behandelt, gesetzliche Regelungen im Bezug auf Impfung, artgerechte Unterbringung, Versorgung bei Krankheit oder Einfuhr aus dem Ausland werden vollständig missachtet und auch das zukünftige Wohlergehen im neuem Heim sind ihm vollkommen gleichgütig.
Denn leider gilt in unserer Gesellschaft: Ein Hund, der nichts kostet, ist nichts wert.