Was bedeutet das und warum ist Aufklärung so wichtig?
Als Qualzucht werden Hundezüchtungen bezeichnet, bei denen bestimmte körperliche Merkmale so extrem überbetont wurden, dass sie für die Tiere mit Schmerzen, Leiden oder erheblichen Einschränkungen verbunden sind. Meist handelt es sich um Merkmale, die als „typisch“ für eine Rasse gelten, aber durch jahrzehntelange Überzüchtung zu gesundheitlichen Problemen führen – etwa extrem kurze Schnauzen, übergroße Augen, sehr lange Wirbelsäulen, faltenreiche Haut oder deformierte Gelenke.
Was kann auf Adoptant*innen zukommen?
Wer einen Hund aus einer Qualzucht aufnimmt, übernimmt oft ein Tier, das besondere Fürsorge braucht. Dazu können gehören:
- Atemprobleme und geringe Belastbarkeit (z. B. bei brachycephalen Rassen wie Mops oder Französischer Bulldogge)
- Augenerkrankungen, weil die Augen zu groß oder ungeschützt sind
- Hauterkrankungen, etwa durch übermäßige Faltenbildung
- Orthopädische Probleme, z. B. bei sehr langen Rücken oder Fehlstellungen der Gliedmaßen
- Erhöhte Tierarztkosten durch regelmäßige Untersuchungen, Spezialbehandlungen oder Operationen
- Eingeschränkte Lebensqualität, wenn alltägliche Dinge wie Atmen, Laufen oder Spielen nur eingeschränkt möglich sind
Viele dieser Hunde sind vom Wesen her liebevoll und freundlich – doch ihre körperlichen Belastungen bleiben eine Verantwortung, auf die sich Adoptant*innen einstellen müssen.
Rassespezifische Unterschiede
Nicht jede sogenannte Qualzuchtrasse ist von denselben Problemen betroffen. Die gesundheitlichen Einschränkungen sind rassespezifisch unterschiedlich: Während bei der einen Rasse Atemnot überwiegt, können bei einer anderen eher Augen-, Haut- oder Gelenkprobleme auftreten. Manche Tiere zeigen nur leichte Einschränkungen, andere sind stark beeinträchtigt. Daher ist eine individuelle Einschätzung durch fachkundige Tierärzt*innen und Tierschutzorganisationen besonders wichtig.
Warum Tierschutz so entscheidend ist
Viele Hunde aus Qualzuchten landen im Tierschutz, weil ihre Halterinnen die gesundheitlichen Herausforderungen unterschätzt haben. Indem wir offen über Qualzuchten sprechen, möchten wir zukünftige Adoptant*innen ehrlich informieren – nicht abschrecken, sondern unterstützen.







